Ratiopharm Pläne lösen auch Kritik aus

Weiler.  Ratiopharm-Erweiterung ja, Weg-Privatisierung nein. Sieben Räte des Blaubeurer Teilorts Weiler denken anders als die Mehrheit im Gemeinderat.

Sieben der acht Ortschaftsräte von Blaubeuren-Weiler haben in einem offenen Brief ihr Unverständnis über einen Beschluss des Blaubeurer Gemeinderats zum Bebauungsplan für die 20-Millionen-Erweiterung des Pharmakonzerns Ratiopharm ausgedrückt. Constanze Gauß, Sabine Leyrer, Ingrid Romolo, Stephan Buck, Matthias Kadel, Johannes Kaupp und Hermann Stolz werfen der Stadt und der Mehrheit des Gemeinderates vor, ohne Vorbehalt den Interessen dieses Konzerns zu entsprechen. Die einzige Forderung der Bevölkerung werde schlicht ignoriert.

Die Weilemer Räte hätten die Pläne des örtlichen Pharmakonzerns stets akzeptiert. Auch die jetzige Maßnahme, die bis zu 200 Arbeitsplätze vor Ort schaffen soll, sei vom Ortschaftsrat in allen Punkten unterstützt worden. "Und das, obwohl ein sensibles Gebiet im Landschaftsschutzgebiet überbaut werden soll." Bei einer Maßnahme dieser Größe, wäre eine Bürgerversammlung in jedem Fall angemessen gewesen, meinen die Räte. Es sei nur ein einziger Punkt, bei dem der Ortschaftsrat im Interesse der Bürger nicht mitgehen dürfe: Der von Bevölkerung und Touristen stark beanspruchte Weg ins Tiefental soll geschlossen und ins Firmengelände integriert werden.

Die Räte schreiben: "Der uns angebotene Ersatzweg am Waldhang ist ein schlechter Tausch zu Lasten der Bevölkerung, denn weder ältere Mitbürger noch Familien mit Kinderwägen, noch landwirtschaftliche Fahrzeuge werden diesen extrem steilen Weg nutzen können. Außerdem steht zu befürchten, dass Radfahrer die gefährliche Abkürzung über die Bundesstraße nehmen werden." Die Räte werfen der Stadtverwaltung und Teilen des Gemeinderats daher Desinteresse an den Weilemer Belangen vor.

Bürgermeister Jörg Seibold und die Mehrheit des Blaubeurer Gemeinderats hatten bereits in der Ratssitzung zum Teil sehr emotional Stellung gegen die Einwände bezogen, die von Weilers Ortsvorsteher Wolfgang Stumpp, der selbst anderer Meinung ist, vorgetragen und von Stadtrat Frieder Bohnacker (Grüne) verteidigt wurden. Seibold verwies unter anderem auf den Sicherheitsaspekt, der für die Firma sehr wichtig sei, und der in Verhandlungen zum Vorschlag geführt habe, den Ersatzweg anzulegen.

 

Bericht des Blaumännles vom 03.03.2013

 

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