02.03.2012 - Funkenfeuer

Tradition

Die Bürgergemeinschft d´Weilemer e.V. veranstaltet erstmals das Funkenfeuer


Am letzten Sonntag brannten die Funkenfeuer wieder in der Region, so auch in Gerhausen und Weiler. Der Brauch stammt aus vorchristlicher Zeit und ist heute noch im schwäbisch-alemannischen Raum verbreitet.

 EVA MENNER Weiler/Gerhausen•: Mit den Funkenfeuern sollten nach Meinung früherer Volkskundler der Winter vertrieben und das Frühjahr eingeläutet werden. Neuere Forschungen bringen das Funkenfeuer eher in Zusammenhang mit römischen religiösen Bräuchen. Später wurde das Funkenfeuer jedenfalls in den Lauf des christlichen Jahr eingebaut und findet traditionell am ersten Fastensonntag, dem ersten Sonntag nach Aschermittwoch, statt.
In Weiler hat das Funkenfeuer erst eine sehr kurze Tradition, nun schien auch die wieder vorbei zu sein. Die Feuerwehr, die seit 2004 das Funkenfeuer organisiert hatte, ließ im Herbst wissen, dass sie das personell nicht mehr stemmen könne. Da sprang der noch junge, aber schon mitgliederstarke Verein "d"Weilemer" ein. Im oberen Wiesental fand man auch nach längeren Verhandlungen mit Grundstückseigentümern einen geeigneten Platz, vorher fand das Funkenfeuer im Aachtal in der Nähe des Aussiedlerhofes statt.
Der neue Platz biete viele Vorteile, sagte Joachim Werner, der zweite Vorsitzende des noch jungen Vereins: "Die Infrastruktur ist viel besser, wir haben Strom, Wasser und Toilette in der Nähe, die Leute können alle zu Fuß herkommen, und wer daheim bleibt, kann das Spektakel sogar vom Fenster aus verfolgen."
Die Organisatoren haben sich alle Mühe gegeben, eine stimmige Atmosphäre zu bieten. Fackeln beleuchteten den Weg ins Wiesental, dort gab"s wärmenden Glühwein und Früchtepunsch. Der Aufwand wurde belohnt, halb Weiler war auf den Beinen und vertrieb sich mit einem gemütlichen Schwätzchen die Zeit, bis bei Anbruch der Dunkelheit der Funken entzündet wurde. Der Turm aus Paletten und Christbäumen war kaum angezündet, schon schossen die Flammen hoch und der Winter hoch oben auf dem Funken - politisch unkorrekt ein wenig hexenhaft dargestellt - brannte lichterloh.
Ob der Winter damit tatsächlich seinen Abschied genommen hat, wird sich erst in den nächsten Tagen und Wochen zeigen. Der Vereinsvorsitzende "dWeilemer" Wolfgang Dieminger jedenfalls zitierte Fallersleben: "Winter, ade, scheiden tut weh. Aber dein Scheiden macht, dass mir das Herze lacht."

Erscheinungsdatum:  02.03.2012, Copyright Das Blaumännle

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